Wahlwerbung der Parteien. Teil 3: Die CDU

 

Armin Laschet und die CDU: Ein tragisches Missverständnis.

Es sind nur noch wenige Tage bis zur Stimmabgabe. Trotz aller Prognosen ist der Ausgang der Wahl meiner Meinung nach unvorhersehbar. Das Land ist gespalten, die Stimmung ist aufgeheizt. Viele vertrauen ihre Stimme keinem Wal-o-Maten an oder lassen alle Optionen bis zum Schluss offen.

Ich erinnere mich an die USA-Wahlnacht Trump gegen Clinton und die Überraschung am Ende, an den versteinerten Gesichtsausdruck der Hillary Clinton und auch an den von Trump, der von seinem eigenen Erfolg geschockt war. Daher werde ich den Kandidaten, um den es heute geht, noch nicht abschreiben wollen, just in case. Noch ist alles drin.

Angesichts der fallenden Umfragewerte der CDU wurde Armin Laschet für die TV-Trielle darauf getrimmt, angriffslustiger zu wirken, um den Abwärtstrend zu brechen. Doch seine „Kampfbereitschaft“ wirkte aufgesetzt wie ein Verzweiflungsakt, ähnlich wie das Stampfen von Rumpelstilzchen noch tiefer in den Boden rein. Das besiegelte nur noch seine Verliererposition.

Viel authentischer wirkt er in seiner eigenen Haut als Kümmerer und Menschenversteher in den Momenten, wenn er auf die Opponenten zugehen kann, ihnen zuhört, ihre Argumente ernst nimmt. Dabei gerät er nicht in die Defensive, um nur das eigene Ansehen zu retten, wie es bei Politikern eher üblich ist. Er geht auf Kritiker ein und versteht, wie es den Leuten geht, die mundtot gemacht worden sind.

Eigentlich braucht das Land nach all der Spaltung und verhärteten Fronten genau so einen Vermittler, Versöhner, Versteher. Warum verliert er dann in den Umfragen? Warum schielen die Bürger Richtung dickköpfigen Scholz, der stets zäh und „scholzig“ bleibt, der schnippisch und stur wirkt und sich bei wichtigen Entscheidungen, wie er selber sagt, „nicht reinreden lässt“?

Schon der Name Laschet klingt ein wenig wie Lusche – und das ist die Kehrseite des Kümmerers, die ihm oft angekreidet wird – zu weich, zu gemütlich, zu nachgiebig. Tatsächlich ist er ein Mann mit hohen weiblichen Anteilen, eigentlich sollte das zeitgemäß wirken. Doch das noch herrschende Patriarchat, das allein auf Testosteron setzt, wird für Laschet zum Verhängnis. Er kämpft gegen die Windmühlen und spricht in seinem Werbespot mit Nachdruck „Ich weiß, was Veränderung bedeutet!“ Aber wirkt es glaubwürdig?

Laschet sendet, wenn er darf, die richtigen, integrierenden Signale aus, doch seine Partei ist der falsche Absender dafür. Aus psychologischer Forschung wissen wir, dass Botschaften nicht alleine wirken, sondern immer davon geprägt sind, wer sie ausspricht. Die CDU ist gefühlt der Verursacher der aktuellen Lage, daher kann die CDU nicht auch diejenige sein, die die Lage wieder richtet. Da muss ein anderer kommen, der aufräumt.

Nur ein Gedankenspiel: Wie würde Laschet wirken als Vertreter der SPD, FDP oder den Grünen?

Der Menschenversteher wirkt selbst missverstanden, unterschätzt, fehl am Platz, in die Sackgasse getrieben. Sein gut gemeintes Angebot, das allen so gut tun würde, will niemand haben. Das ist die Tragik des Kandidaten und unserer Zeit.

 

Analyse der Wahlwerbung der Parteien. Teil 2: Die SPD

 

SPD und Olaf Scholz: Nüchtern vor dem Inferno?

Olaf Scholz ist sich siegessicher und sieht sich schon im großen Amt. Doch wie wirken seine Wahl-Kommunikation und er als Person? Ist sein Erfolg wirklich nur das Ergebnis der gekonnten Werbekampagne?

Die Plakate der SPD heben sich wahrhaftig von den übrigen auf. Auffällig ist die rote Farbe im Hintergrund – nicht etwa Rot wie die Ampel oder Feuerwehr. Nein, dieses Rot ist anders, – es brennt förmlich, es leuchtet, es strahlt Hitze aus. Man sieht regelrecht die brennenden Wälder im Hintergrund, spürt die Hitze und die Gefahr, sodass man fast davonlaufen will.

Und Scholz? Er sitzt vor dieser brennenden Kulisse entspannt und gelassen, mit verschmitztem Lächeln im Gesicht, in Schwarz-Weiß.

Die Schwarz-Weiß-Abbildung soll im Kontrast zu lichterloh im Hintergrund wahrscheinlich die Nüchternheit des Kandidaten betonen, seinen kühlen Kopf, die Unaufgeregtheit. So der Plan der Strategen. Doch es wirkt eher realitätsfremd, ausgestiegen, Attrappen artig. Gerade in Kombination mit den verzerrten Körperproportionen: Seine Hände wirken vergrößert, der Kopf dagegen wirkt kleiner und die Schulter schmaler. Verzerrte Proportionen vermitteln verzerrte Einschätzungen des Politikers, seine Entgleisungen. Er soll es anpacken, heißt es. Wird er es aber schultern können?

Die vermeintlich nüchterne Natur des Kandidaten scheint sein Trumpf zu sein, worauf viele reinfallen. Doch die Nüchternheit ist trügerisch und hat ihre Kehrseite. Scholz ist mit seinen spitzzüngigen Sprüchen mehrfach aufgefallen, wie z. B. „Wir waren gerne eure Versuchskaninchen“, – sagt er zu den Impfskeptikern, womit er die Rüge von Laschet kassiert hat. Oder „Niemand ist (nach der Impfung) zum Alien geworden“ wieder zu den Impfskeptikern, verschmähend dabei die Sachlage zu den Nebenwirkungen in manchen Fällen mit tödlichem Ausgang. Hier offenbart sich Scholzes saloppe Seite, die ihn immer wieder in die Schieflage bringt. Jeder „Wums“ ist eben ein unkontrollierter Hieb, kein mäßiger Schritt.

Im letzten TV-Triell, vom Konkurrenten in die Defensive getrieben, leuchteten vor Aufregung seine Ohren rot. „Ach, Scholz ist ja doch ein Mensch“ – schrieb darauf hin die Presse. Man kann seine Kehrseite eben nicht ewig verbergen, früher oder später kommt sie zum Vorschein. So kann es mit vermeintlich ruhigem Scholz doch ganz schön brenzlig werden, wie der Hintergrund der Plakate schon richtig andeutet.

Sein Werbespot ist wie ein verfilmter Lebenslauf, in dem seine Stationen und „Errungenschaften“ minutiös aufgezählt werden. Auch das soll nüchtern und sachlich daherkommen. Fast bin ist davon überzeugt worden, nur lässt die geschauspielte Art zu sprechen am Schluss wieder Misstrauen in mir wachsen.

“Scholz packt das an”, verspricht die Werbung, doch man darf mit Scholz Entgleisungen, Verwicklungen in Skandale, Seitenhiebe und Lösungsversuche mit Bazooka erwarten, das ist meine persönliche Prognose.

 

Analyse der Wahlwerbespots der Parteien zur Bundeswahl 2021. Teil 1.

Ihr wisst, dass ich in meinem früheren Leben als Nicht-Mama viele Jahre als strategische Planerin in der Werbung gearbeitet und in der Zeit unzählige Kampagnen analysiert und bewertet habe. Heute möchte ich das alte Handwerk wieder herausholen und die Wahlwerbespots der Parteien in diesem geschichtsträchtigen Wahljahr einmal psychologisch unter die Lupe nehmen. Im ersten Teil geht es um die Grünen und FDP.

Die Grünen. Das Singen der Lämmer.

Als Leitmotiv der Kampagne erklingt das altdeutsche Volkslied „Kein schönes Land“, das einen mit der Verneinung im Namen schon leicht abschreckt. Bei seiner Entstehung mag das Lied eine Liebeserklärung gewesen sein, doch in der Grünen-Fassung und in heutiger Zeit klingt es wie ein Kinderlied, einlullend und naiv, passender zur Einschlafbegleitung als zum Wahlkampf. Es hat eine Ohrwurmqualität, doch je mehr es im Ohr wurmt, desto mehr fühlt man sich vom Lied zugedröhnt und betäubt.

Die Protagonisten sollten wahrscheinlich Volks nah wirken, doch sie wirken viel mehr nach strengen Quoten ausgesucht und nach Reihe und Glied zusammengestellt. Man merkt Methode und zwanghafte Hand dahinter.

Man merkt auch, dass es den Schauspielern selbst peinlich ist, dieses Lied zu singen. Sie machen gute Miene zum bösen Spiel. Man schämt sich beim Zuschauen mit, und so wird die Performance zum Fremdschämen. (Das Lied hätte eine gute Chance gehabt, wenn es z. B. von Nena gesungen wäre. Ich kann mir Nenas Stimme wie keine andere mit ihrem Schwung und Lässigkeit für dieses Lied total gut vorstellen.)

Doch von der Lässigkeit ist in diesem Spot keine Spur, überhaupt von jeglicher Lebensenergie, Power, Drive ist nichts zu spüren. Jemand führt Regie, präzise und steif. Man fühlt sich eingepackt, in grüne Schleier eingewickelt wie eine Motte von der Spinne, gebrain- und ge-greenwasht (wie auf den Plakaten auch).

Die Einzigen übrigens, die beim peinlichen Singen nicht mitmachen, sind verständlicherweise die Chefs selbst. Dafür sind sie sich dann doch zu fein. Und so stellen sie sich unbewusst doch über dem „Volk“.

Sind sie die Schäfer oder Wölfe im Schafspelz? Wir werden sehen.

 

FDP. Selbstgeltungstrip auf Speed

Ein Déjà vu: Wie der Schwarzlichteffekt in der Disco wirken die stockenden Schwarz-Weiß-Bilder im Werbespot der FDP. Lange ist es her, doch die Stimmung weiß ich noch – Tanzen, als gäbe es kein Morgen mit fettem, ohrenbetäubenden Beat im Ohr. Doch nach ein Paar Sekunden fragt man sich, ob das Stocken der Bilder vielleicht mit meiner schlechten Internet-Verbindung zu tun hat und checkt schnell den W-Lan. Wir sind alle ein wenig digital geschädigt.

Im krassen Kontrast zum naiven Grünen-Gedudel wirkt die Anmutung des FDP-Spots wie ein Trip auf Speed, getrieben und rastlos. Es juckt mir fast im ganzen Körper allein schon beim Zusehen. Es mutet wie gestörte Wahrnehmung im veränderten Bewusstseinszustand, wie etwa durch Drogenkonsum?

Und der Protagonist? Oh, der gute Herr Lindner, er hält wohl sehr viel von sich. Er schwimmt in Eitelkeit und Selbstverliebtheit: feine Hände, Wimpernschlag, Glanz in den Augen, nachdenklicher Blick um dunklen Zimmer. Ich komme ins Schwärmen (Scherz ;-))

Er berauscht sich am eigenen Danken. (Oh ja, das Denken kann berauschen, weil man absolut alles in der Welt erklären und begründen kann. Man fühlt sich immer im Recht und fast schon allmächtig.) Doch wie jeder Intellektueller verheddert er sich im Labyrinth seiner Gehirnfalten, verirrt sich in unendlichen Abzweigungen seines Gedankenflusses. Das merkt er natürlich nicht und schreibt die Copy für den Spot gleich selbst. Die Agentur hat da null Mitspracherecht. Wie auch? Niemand ist an den großen “Schöngeist” herangewachsen, in seinen eigenen Augen versteht sich?

Hier gilt: Ich bin die Partei. Ich bin das Volk.

 

 

 

Ankündigung Hörbuch

Es ist eine große und aufregende Neuigkeit: Mein Buch “Jede Mutter kann glücklich sein. Unser inneres Kind umarmen, unsere Kinder lieben.” gibt es bald als Hörbuch!

Ich wurde oft gerade von jungen Müttern gefragt, ob sie mein Buch auch hören können. Denn sie verbringen viele Stunden mit dem Kinderwagen draußen und haben kaum für das gedruckte Exemplar eine Hand frei, wenn sie mit dem Neugeborenen beschäftigt sind. Mein Verlag wollte die Herausgabe des Hörbuchs nicht auf sich nehmen und hat mir alle Rechte dafür freigegeben.

Ich habe eine tolle Mitstreiterin für dieses Projekt gefunden – Irina Schott (@schottirina bei Instagram), genau wie ich aus Russland stammende Frau mit toller Stimme. Sie singt, ist angehende Life-Coach, widmet sich den Fragen der Persönlichkeitsentwicklung und hat ihren eigenen Podcast “Die Selbstentdeckungsreise” auf Spotify. Einige Zeit hat es gebraucht, bis das Buch aufgenommen wurde, denn Irina ist selbst zweifache Mutter und hat es neben ihrem Beruf und dem Mamasein gemacht. Nun steckt die Arbeit in der letzte Phase des Post-Production und die Aufregung steigt. Der gesprochene Text ist mit schönen Musikeinlagen untermauert und ist eine leichte, angenehme Hörlektüre.

Ich werde selbstverständlich den genauen Starttermin bekannt geben. Seid gespannt!

Hier ist Irina bei der Audio-Bearbeitung.

Irina bei der Arbeit

Die Zeitreise zum inneren Kind im Live-Interview.

Ein wichtiger Teil meiner Arbeit ist die Arbeit mit dem inneren Kind. Das konkrete Verfahren dazu ist im Laufe der Arbeit entstanden, teils durch Impulse der Klienten, teils durch meine Reflexionen. Ich nenne die Technik „Zeitreisen“.  Es geschieht im Liegen. Mit geschlossenen Augen „reisen“ wir zurück in die Kindheit und erleben eine bestimmte Situation, als wären wir wieder da, wieder klein und erleben Dinge, die wir damals erlebt hatten. Der einzige Unterschied ist, dass ich diesmal dabei bin und helfe, die verdrängten Gefühle aufzuspüren, die niemand für uns damals verbalisiert hat. Es ist eine Art Detektivarbeit. Ich benenne dann diese entwischten Gefühle, und der Klient kann diese, wenn das für ihn oder sie stimmig anfühlt, als Teil der eigenen Biographie annehmen. Soviel in Kürze.

Eine mutige Mama namens Wiebke (@espensmama) hat live auf Instagram TV mit mir gewagt, den Sprung ins Ungewisse zu nehmen und vor Publikum mit mir auf die Zeitreise in ihre Kindheit zu gehen. Der Link zum Video kommt am Schluss aber zunächst noch etwas.

Es ist ein Unterschied, ob wir die alten Gefühle wieder spüren oder ob wir nur über sie reden. In den meisten Therapien geschieht nur das Zweite. Am Ende versteht mal vielleicht rational die Zusammenhänge, das alltägliche Leben ändert sich dadurch aber kaum.

Anders ist es, wenn wir uns während der Zeitreise mit unseren alten Gefühlen verbinden. Hier fühlen wir das, was wir uns lange nicht erlaubt hatten zu fühlen, entdecken Gefühle, die niemand bisher für uns benannt hat, spüren unsere Geschichte als ein unabdingbarer Teil von uns und verbinden uns mit uns selbst. Und das ändert alles. Denn man kann nichts verändern, was man nicht zuerst akzeptiert.

Hier geht es zum Video.

Toxische Beziehung zwischen den Menschen und dem Staat.

Eine lang ersehnte Verschnaufpause von der Pandemie und ihren drakonischen „Bekämpfungsmaßnahmen“ ist da. Die Sonne verleitet zum Vergessen, doch es ist ein guter Zeitpunkt, das Erlebte der letzten Monate kritisch zu durchleuchten und zu verarbeiten, um im Herbst nicht in die gleiche Gefühlsspirale zu geraten.

Die Beziehung zwischen den Bürgern und dem Staat seit Beginn der Pandemie erinnerte mich stark an die toxischen Beziehungsmuster zwischen Kindern und ihren unreifen Eltern. Der Giftpegel dieser Beziehung ist mit der Zeit so stark angestiegen, dass er in meinen Augen mehr Schaden eingerichtet hat als die Pandemie oder das Virus selbst. Folgende Beziehungsmuster konnte ich erkennen:

1. Du kannst erst wider leben, wenn du dich aufgibst.

„Du kommst erst aus deinem Zimmer wieder raus, wenn du nicht mehr weinst/schreist/wütend bist/dich beruhigt hast, etc.“ „Ich rede solange nicht mit dir, bis du wieder lieb bist“, „Wenn du so weitemachst, gehen wir sofort vom Spielplatz nachhause“. Das hören wir doch jeden Tag irgendwo oder?

Die Verantwortung wird hier scheinbar auf das Kind übertrage. Es hat es scheinbar selbst in der Hand. Es braucht sich ja nur konform zu verhalten, um die „Liebe“ der Eltern zu bekommen, die es will. Ein teuflischer Pakt, denn dafür muss das Kind auf seine Gefühle verzichten, sie ignorieren, sie verneinen, einfrieren lassen, sie nicht fühlen, um den Kontakt zu seinen Eltern wieder herzustellen. Sonst ist es selbst an allem schuld – daran, dass Mama böse, überfordert oder traurig ist. Es wird dem Kind die Verantwortung aufgeladen, die es nicht halten kann, die ungerecht ist, die erwürgt und beschämt. Es ist das Gegenteil von bedingungsloser Liebe der Eltern.

Das gleiche passiert heute in der Gesellschaft auch. Wir sind scheinbar selbst an der Härte der Maßnahmen schuld, weil wir uns nicht brav, diszipliniert oder konform genug verhalten. Dann dürfen wir uns auch nicht beklagen. „Wegen dieser Idioten, die die Maske nicht tragen, müssen die Geschäfte schließen!“ Nicht die Erlasse werden kritisiert, sondern diejenigen, die sich nicht an diese halten. Die Ausreißer werden angefeindet wie die rebellierenden Geschwister damals. Warum können sie sich nicht zusammenreißen, damit Mama/Papa endlich Ruhe gibt?

2. Nicht den eigenen Kopf benutzen.

Kinder hinterfragen ihre Eltern nicht. Sie können es nicht, es fehlen ihnen dafür das Denkvermögen, der Vergleich und die Lebenserfahrung. Für Kinder sind ihre Eltern das Universum und so wie sie sind, so können sie nur sein und nicht anders.

In dieser infantilen Position verharren wir heute auch und nehmen alles hin, was von oben auf uns niederprasselt, ohne es kritisch zu hinterfragen. Es macht scheinbar die Pandemie, das böse Virus und nicht die Regierung, die unantastbar bleibt. Wir vergessen, unseren eigenen Kopf zu benutzt, als wären wir noch Kinder und könnten es nicht. Der innere Kompass, der uns spüren lässt, was uns gut tut und was nicht, fehlt uns, weil es uns schon früh aberzogen wurde. Es bleibt uns nur widerstandslos zu akzeptieren, was von oben kommt ganz wie damals, „weil sie es sagen.“

3. Die Panik und die Unberechenbarkeit.

Wenn wir als Kinder mit unberechenbaren Eltern lebten, dann waren wir immer auf der Hut: Wie ist die Mama heute gelaunt? Kommt Papa wieder betrunken nach Hause? Davon hing ab, wie der Tag verläuft, wird er gut oder schlecht? Werde ich heute im Frieden gelassen oder soll ich mich lieber rechtzeitig verkriechen? Wir konnten die feinste Stimmlage der Mutter deuten, ihren Blick, ihre Körperhaltung. Wir konnten am Geräusch des Schlüssels im Schlüsselloch erkennen, ob der Vater betrunken nach Hause kommt und sogar wie stark. Wir haben enorme Sensibilität entwickelt, um uns die Welt ein wenig berechenbarerzu machen. Und trotzdem hat es uns immer unvorbereitet getroffen – die Wut der Eltern, ungerechte Strafen, Schlägereien aus nichtigem Grund. Das hat uns verletzt und den Verstand geraubt, es hat uns wie „verrückt“ gemacht. Deswegen fühlt sich das Leben heute für uns immer noch wie das Laufen auf dem Minenfeld: Man weiß nie, wo und wann es knallt.

Mit dieser Angst und erlebter Willkür im Nacken können wir die oft genauso willkürlichen und unlogischen Maßnahmen der Regierung kaum ertragen. Ich glaube, dass das der Nährboden vieler Verschwörungstheorien ist. Denn eine Theorie versucht dem ganzen Geschehen ein wenig Sinn zu verleihen. Dass das oft übertrieben wird, liegt auf der Hand. Und viele Menschen erleben ernsthafte Angstzustände bis zur Panik angesichts der Staatswillkür.

Ich persönlich glaube nicht an Verschwörungen, sehr wohl aber an die Hilflosigkeit und Unreife der Politiker, ihre Ohnmacht und schnelles Greifen zu scheinbar einfachen Lösungen, die das Symptom aus der Welt schaffen wollen und nicht das Problem an sich.

4. Die Freiheit, die du dir verdienen musst, mit deinem Körper!

Freiheiten für Geimpfte, wie perfide klingt das? Grundrechte gegen eine Spritze. Das widerspricht der Idee der Grundrechte, die unantastbar sein müssen und an keine Bedingung geknüpft werden dürfen. Dein menschliches Dasein hängt davon ab, ob du eine Substanz in deinen Körper reinlässt oder nicht. Ist das nicht Prostitution, Erpressen, Missbrauch? Ein Mensch zu sein, frei zu atmen, sich frei zu bewegen, sich mit anderen Menschen zu treffen und Beziehungen einzugehen, darf von nichts abhängig sein, schon gar nicht von etwas, was die körperlichen Grenzen verletzt.

Die Medien sind zugepflastert mit Bildern von Menschen mit der Spritze im Arm, jetzt auch noch von Kindern mit der Spritze im Arm, damit wir uns an den Gedanken langsam gewöhnen können und es uns mit der Zeit normaler vorkommt. So durchschaubar! Die Ärmel hochkrempeln bedeutet ursprünglich etwas ganz anderes. In der heutigen Variante verwendet ähnelt es eher dem Ausdruck “die Hose runterlassen.”

Einige “Fachleute” für Medizin und Ethik (!) haben sich dafür ausgesprochen, den Schulbesuch für Kindern oder die Teilhabe am sozialen Leben an die Bedingung geimpft zu sein zu knüpfen. Das nenne ich kriminell! Und ich danke an dieser Stelle Stiko, die sich bisher nich dem politischen Druck gebeugt hat. Ich hoffe, sie behalten ihren Rückgrat und den kühlen Kopf.

5. Bist du nicht ganz dicht?

Diffamieren, auslachen, nicht für voll nehmen, durch Kakao ziehen, wenn der andere sein Empfinden mitteilt, ist eine erniedrigende Art der emotionalen Gewalt, die wir heute seitens des Staats gegenüber seinen kritischen Bürgern erleben. Die Medien werden zum Sprachrohr dieser Haltung und viele konforme Bürger machen mit. So braucht man auf die kritischen Argumente nicht einzugehen, sich nicht mit ihnen auseinandersetzen, es reicht, die Kritiker für verrückt zu erklären und mit der eigenen Politik weiterfahren. Es ist beschämend und erniedrigend. Man trifft sich nicht auf der Augenhöhe, sondern wird von oben herab aus seiner Machtposition diffamiert. Es ist Machtmissbrauch! Es wirkt beängstigend, man kommt gegen die Maschinerie nicht dagegen an und riskiert noch das Letzte, was einem übrig bleibt, nämlich seine Würde zu verlieren.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich erkennen, dass wir Menschen in der Pandemie zu einem Instrument der Politik degradiert sind, benutzt und entwürdigt werden. In allen diesen Formen wird das Ausmaß der emotionalen Gewalt deutlich. Eine toxische Beziehung baut auf diesen faulen Bausteinen auf: Schuld, Scham oder Wertlosigkeit. Wir sind doch alle selbst schuld an unserer Misere, wenn wir Anweisungen nicht folgen. Wir können nicht frei sagen, was wir denken, dann werden wir nicht für voll genommen oder ausgegrenzt. Und wir müssen von unserem Empfinden abtreten, uns blind beugen, uns entwürdigen lassen.

Auch Politiker sind nur Menschen mit ihren Schattenseiten und Ego-Ambitionen. In der Krise kommen diese besonders deutlich zum Vorschein. Sie handeln getrieben von Angst, manchmal im blinden Aktionismus. Hauptsache, etwas tun und nicht passiv wirken. Dabei kommen die größten Veränderungen durch die Bewegung im Bewusstsein. Den vermeintlichen „Feind“ im Außen zu bekämpfen, anstatt nach innen zu schauen, ist ein deutliches Zeichen der seelischen Blindheit.

Leider wird die Chance dieser Krise bisher nicht wahrgenommen, uns selbst als Menschheit zu hinterfragen, unseren Platz auf der Erde, unsere gemeinsame Existenz mit anderen Lebewesen, unsere Gier und Egoismus. Die Chance dieser Pandemie – im kollektiven Bewusstsein zu wachsen, – dürfen wir nicht verpassen. Und der erste Schritt in dieser Bewegung ist es, die toxischen Beziehungen, in denen wir gerade stecken, zu durchschauen und nicht weiter mitzumachen.

Zwei neue Interviews auf Instagram TV

Ich möchte euch zwei neue Interviews nicht vorenthalten, die auf IGTV vor kurzem stattgefunden haben. Diesmal hat mir Maria Pacific @liebeundgeborgenheit Fragen zum Thema Muttersein gestellt.

Im ersten Interview geht es um das Wochenbett – diese andere Gefühlswelt, in die wir nach der Geburt oft völlig unvorbereitet katapultiert werden, tiefe Gewässer und die Begegnung mit unseren dunklen Seiten. Erfahre, was Wochenbett mit der Zeit der Trauer gemeinsam hat. Hier geht es zum Interview 1

Im zweiten Interview geht es um den Alltag mit Kleinkindern. Hier strömt ganz andere Energie, oft Konflikt beladen, aufbrausend, frustrierend, sowohl für Kinder, als auch für die Eltern. Aber das muss gar nicht sein und die sogenannte Trotzphase ist nur hausgemacht. Hier geht es zum Interview 2

Endlich Satire!

Meine Freude ist groß, denn endlich habe ich Worte zur aktuellen Lage der Nation gehört, die aus dem Herzen kommen und berühren. Prominente deutsche Schauspieler trauen sich auszusprechen, was uns allen auf dem Herzen liegt. Jeder mit seinem Beitrag – witzig, intelligent, scharfsinnig und auf den Punkt. In den letzten Tagen und Monaten hatte ich den Eindruck, dass uns Humor komplett abhanden gekommen ist. Wie schön, dass es nicht so ist. Meine Bewunderung und Respekt an alle Teilnehmer der Aktion #allesdichtmachen für ihren Mut, Talent und die schöne Umsetzung, die das Herz erwärmt und hoffen lässt. Chapeau!

 

Bin ich normal?

Ich habe beobachtet, dass wir uns immer “normaler” fühlen, je weiter der Heilungsprozess voranschreitet. 

Am Anfang pendeln wie hin und her zwischen Größenfantasien und Minderwertigkeitsgefühl, sich besser/anders/überlegen fühlen, auf einer Seite und nichts wert zu sein, nicht liebenswert zu sein, dem Scham und Versagensangst – auf der anderen. Wie im Wechselbad der Höhen und Tiefen erleben wir gute und schlechte Tage und finden nur schwer die Mitte.

Je heiler wir werden, desto mehr Frieden finden wir damit, einfach nur normal zu sein, und gleichzeitig einzigartig. Wir finden unseren Wert in unserer Unwiederbringlichkeit, diesem uniquen Fingerabdruck, den nur wir haben. Wir gehen weder in der Masse unter, noch wollen wir hervorstechen. 

Wenn wir Äpfel von einem Baum pflücken, so sind keine zwei von ihnen absolut gleich, doch sie sind in ihrer Gesamtheit alle Äpfel von diesem Baum und daher ähnlich. So sind wir auch – alle Menschen von einer Gattung Mensch, einzigartig und sehr ähnlich zugleich, und das ist kein Widerspruch.

Zum Weltfrauentag

Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus zeigt Klaus Gjasula von SC Paderborn 07 die gelbe Karte.

Ist es notwendig, einen Weltfrauentag zu feiern? Muss es nicht einen Weltmännertag geben, gerechtigkeitshalber? Nun, ich denke nicht. Der 8. März macht uns immer wieder bewusst, dass wir im Patriarchat leben und einen Überschuss an männlicher Energie ertragen müssen. Dass die weibliche Energie wenig Wertschätzung findet, dass sie immer noch „das Gedöns“ ist. Dass wir Frauen uns auch eher mit der männlichen Energie identifizieren und unsere wahre Natur oft verleugnen.

Wir müssen uns nicht die Hosen anziehen (auch im übertragenen Sinne), um das Gleichgewicht zu erreichen, wir müssen nicht wie Männer sein, ganz im Gegenteil. Unsere Kraft liegt in der weiblichen Energie – im Tiefgang, Emotionalität, Empfindlichkeit, Empfindsamkeit, Solidarität, Fürsorglichkeit, Weichheit, Nachgiebigkeit, Fruchtbarkeit. Das schließt nicht aus, dass wir auch kraft- und energievoll sein können oder dass wir nach Selbstverwirklichung streben dürfen.

Jede Frau und Mutter hat enorme Macht in ihrer Familie. Sie ist das emotionale Zentrum der Familie, wie die Sonne, um die die Planeten kreisen. Sie macht ihre Familie zu einem Ort, an dem sich jeder mit seinem Wesen, seinen Wünschen und Anliegen zeigen kann. Oder vor Angst und Überforderung kann sie unbewusst einen Ort erzeugen, wo kein Kontakt stattfinden kann, wo jeder Tag unberechenbar verläuft, wo man keine Ruhe und keine Geborgenheit finden kann. Das können wir aber nicht nur Zuhause, sondern  auch im Unternehmen oder in der Politik.

Am Weltfrauentag können wir uns fragen, wie viel weiblicher Energie in uns fließt und ob sich diese weibliche Energie mit der Männlichen im Frieden verbinden kann. Denn das Leben ist genau das – der Tanz der zwei Kräfte, die sich gegenseitig reizvoll verschieden finden, einander brauchen und zu einander streben.

Persönlichkeitsverlust im Wochenbett. Und was wir dafür für die neue Weltordnung gewinnen.

Über mich

Inga Erchova ist Dipl.-Psychologin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Autorin und dreifache Mutter. Erfahre mehr über sie und ihre Arbeitsweise…

Mein Buch

Jede Mutter kann glücklich sein

Psychotherapie am Telefon oder über Skype

Nicht immer müssen wir mit dem Therapeuten im gleichen Raum sein. Das Telefon bietet den Vorteil, dass man in vertrauter Umgebung eigener vier Wände bleibt und sich dadurch besser öffnen kann. Bei einer Sitzung über Skype vergisst man oft die räumliche Distanz und einige Zeitzonen Zeitunterschied.

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