KI als Projektionsfläche.

Hast du schon mal versucht, mit ChatGPT eine Unterhaltung zu führen? Das klappt erstaunlich gut, ein wirklich täuschend humanes Erlebnis bis auf eine Ausnahme: Er beendet die Unterhaltung fast nie von sich aus. Jede Antwort beinhaltet am Ende eine Frage und eine Einladung, die Unterhaltung fortzuführen, so dass du am Ende „Schluß machen“ muss. Das kostet tatsächlich Überwindung angesichts so einen netten und zuvorkommenden Gesprächspartner. Man ist am Ende fast schon erschöpft. 

Abgesehen davon erlebt man so viel Schmeicheleien selten im wahren Leben: Man kann sich ein Kompliment sagen lassen oder Lob aussprechen. Ich merke, dass ich bei manchen Promts plötzlich verlegen werde. Es ist doch niemand auf der anderen Seite, nur ein Computer. Wir Menschen sind aber so gebaut, dass wir unsere Innenwelt nach außen projizieren. Wir sehen im Außen eigentlich nur uns selbst und das, was wir sehen wollen: unsere Wünsche, Ängste, unsere Limits oder Potentiale. 

Ich bin wirklich gespannt auf die „menschlichen“ Anwendungen von KI im alltäglichen Leben und würde mich selbst gerne an der Entwicklung beteiligen. I’m offen for offers! 

Fotoprojekt “Toxische Mutterliebe”

Dieses Fotoprojekt ist ein Netzfund, der Autor oder Autorengruppe ist dabei abhanden gekommen. Fotos sind eine schonungslose und manchmal brutale Darstellung der toxischen Auswüchse der mütterlichen “Zuwendung.” Es ist leider so, dass wenn wir unsere Wunden nicht geheilt haben, dann ist unsere Liebe schädlich für den anderen. Was wir in uns nicht sehen, projizieren wir ins Außen, in erste Linie auf unsere Kinder: unsere Defizite, unsere unerfüllten Wünsche, unsere Verletzungen und Sehnsüchte. Daher ist es so wichtig, dass wir Mütter unsere Wunden heilen, erst dann können wir unsere Kinder unbefangen und bedingungslos lieben.

 

Interview mit Elterngespräch – ein Podcast von Eltern.de

Persönlichkeitsverlust im Wochenbett.

Und noch ein gelungenes Interview, wie mir scheint, das “Das Elterngespräch” – die Podcastreihe vom renommierten Magazin “Eltern” mit mir geführt hat. Diesmal ging es um das verbreitete Gefühl, das viele junge Mütter im Wochenbett empfinden, nämlich nicht mehr die alte zu sein, sich nicht mehr wieder zu erkennen und damit zu kämpfen, eine neue Identität zu finden.

Dieses Thema ist sehr ausführlich in meinem Buch im Kapitel über das Wochenbett beschrieben. Es ist ein Phänomen, das uns sehr unerwartet trifft, denn wir haben uns bisher mit unserer angelernten Identität im sozialen und beruflichen Leben gemütlich gemacht. Wir tragen eine Maske, die ein gewünschtes Bild nach außen abgibt. Nur just im Moment des Mutterwerdens zerbröselt sie wie eine alte aufgesetzte Fassade und offenlegt ihr falsches Dasein. Sie trägt nicht mehr und wir wollen sie auch nicht mehr tragen. Das ist der Grund, warum wir im Wochenbett oft die Kontakte zu unseren alten Freunden und Bekannten meiden, nicht ans Telefon gehen und uns zurückziehen. “Sie rufen doch noch die Frau an, die ich früher war und die ich nicht mehr bin.” lautet dann oft die Antwort.
Aber wer sind wir jetzt?

Dieser und einigen anderen Fragen geben wir in diesem Interview auf den Grund, aber noch viel mehr und tiefer in meinem Buch. Hört gerne rein! https://open.spotify.com/episode/1M017SKXypt7lpTIbdhg8V?si=1f58295fa8de458e

 

Podcast-Interview für “Muttergefühle”

Wie viel von unserer Kindheit steckt noch in uns, wie wurden wir geprägt? Was macht das Erlebte mit uns? Und was davon nehmen wir mit, wenn wir selbst Mutter oder Vater werden?
Darum geht es im neuen Podcast-Interview, das Katharina Fuß für ihre Podcast-Reihe Muttergefühle mit mir geführt hat.

Wir haben darüber gesprochen, welche Bedeutung unser inneres Kind und unsere frühe Kindheit darin spielt, wie wir selbst heute als Eltern agieren. Außerdem hat sich Katharina auf eine Zeitreise mit mir eingelassen, die ich normalerweise mit Klientinnen mache, wenn es darum alte Erfahrungen aufzuarbeiten. Tune in! 

Intuitives Malen in Berlin

Heute ist der erste Schultag nach den Sommerferien. Noch ist es sommerlich heiß und sonnig, doch der Wechsel vom Ferienmodus zum Schulalltag setzt sich langsam im Bewusstsein durch. Es ist Zeit sowohl für den Rückblick auf die Ferien als auch für den Ausblick auf das neue Schuljahr. Für meine drei Kinder wird es ein Abschlussjahr sein, jede bringt ihre jeweilige Stufe zu Ende, und so folgt immer ein neues Kapitel auf das Vorige. Das Rad des Lebens dreht sich unaufhaltsam weiter.

Was die Ferien betrifft, so kann ich von meinem Highlight in Berlin berichten. Ich war 8 Tage in Berlin und habe das Nützliche mit dem Angenehmen verbunden – tagsüber der Malkurs „Intuitives Malen“ am Gestaltinstitut Berlin und abends stürzte ich mich in den Rausch des Tangos. Es war eine tolle Kombi.

Im Malkurs ging es nicht darum zu lernen, wie man etwas malt. Es ging vielmehr um das Wiederentdecken unserer schöpferischen Kraft. Dafür mussten wir alles Konventionelle hinter uns lassen. Wir haben mit Fingern oder mit geschlossenen Augen gemalt, innere Bilder oder Stimmungen zu Papier gebracht, und immer stellte ich mir die Frage – soll es ein Kunstwerk werde oder nicht? Schwer war immer der Verzicht auf das tolle Endergebnis. Denn wenn es kein Kunstwerk am Ende gibt, dann gibt es kein Lob und keine Anerkennung. Gibt es mich dann noch? Loslassen ist immer schwer und … befreiend.

Picasso hat mal gesagt: „Jedes Kind ist ein Künstler“. Das stimmt aber bei Weitem nicht jeder Erwachsene ist noch eins. Wir verlieren unsere Fähigkeit zur absichtslosen Kreativität, spielerischem Ausprobieren, wir verlieren die Verbindung zu unserer schöpferischen Quelle. Und ich möchte sie so gerne zurückgewinnen, nicht weil ich Künstlerin werden will, sondern weil sie uns so viel Lebensfreude schenkt.

Hier sind einige Eindrucke vom Kurs:

Teilnehmerinnen im Kunstraum – vier Frauen mit viel Freude an Kreativität. Mein Tisch war der erste und ganz nah an der Quelle – den Werkzeugen, Farben, Papieren und Pinseln. Toll!

Jeder Anfang ist schwer: Die erste Aufgabe lautet mit einem Stück Graphit mit geschlossenen Augen, beidhändig die innere Stimmung darstellen. Mein Blatt ist das Linke. Ich nannte es der Urknall. Hier fiel mir der Verzicht auf das Gelingen besonders schwer.

Ich mit einigen ausgewählten “Werken” und Sekt bei der abschließenden Vernissage.

Tango war am schönsten open air am Spreebogen, unweit vom Bundestag.

Symptome als Sprache der Seele

Eine neue Podcast-Folge ist online – ein Interview mit mir über die seelische Bedeutung der Symptome. Irina Schott betreibt ein Podcast-Kanal auf Spotify, in dem sie die Selbstentdeckungsreise als übergreifendes Thema aus verschiedenen Perspektiven durchleuchtet. Im aktuellen Interview geht es um körperliche Symptome und ihre seelische Bedeutung. Wenn wir uns als Ganzes sehen, so gibt es nichts im Körper, was auch nicht in der Seele wäre. Damit sind Symptome nicht nur etwas Lästiges, was beseitigt werden soll, sondern auch immer eine Chance, etwas Neues über sich selbst (oder dein Kind) zu erfahren. Wie man Symptome deutet, aus ihnen lernt oder was die Symptome unserer Kinder mit uns zu tun haben, erfährst du im Podcast. Viel Spaß beim Hören.

https://open.spotify.com/episode/4DaLAAB43AwqbcRNNs0y66?si=Gr3O4mFyQkyo7YHJ9s1uSw